Photoshop ist über Jahre gewachsen, hat immer neue Funktionen zugelegt, und selbst Profis geben zu, immer wieder neue Wege zu finden, um zum gleichen Ziel zu gelangen.
Für alle Editierenden heisst das, für sich den nach eigenem Geschmack besten Weg zu finden. Die Versuchung ist aber gross, neue, raschere und auch besser geeignete Abläufe zu entdecken - sei es aus Not oder aus Neugierde.
So sind denn die folgenden Tipps nichts anderes als Beschreibungen von individuellen Wegstrecken und à prendre ou à laisser.
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Dodge and Burn / Abwedeln und Nachbelichten
Die lokalen Ton- oder auch Farbwerte anzupassen, das gehört zum Grundlegenden; weshalb auch zahllose Wege bestehen. 
Der Weg hier ist mir lieb, da er nicht destruktiv und sehr flexibel ist und auch farbliche Anpassungen ermöglicht..

Schritt 1: Neue leere Ebene erstellen.

Schritt 2: -> Bearbeiten -> Fläche füllen mit 50% Grau und mit dem Mischmodus Weiches Licht!
Schritt 3: -> Pinsel wählen (Grösse, Härte, Fluss, Deckungsgrad im oberen Menubalken), -> Vordergrundfarbe wählen (Grautöne ev. Farbe).
-> Helligkeit wählen für Aufhellen resp. Nachbelichten, Deckkraft ev. anpassen.
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Tonwerte direkt im Histogramm anpassen.
Camera Raw, abgekürzt auch ACR, ist das Editierprogramm von Photoshop. Es entspricht, abgesehen von der Präsentation, exakt Lightroom Classic.
Und ACR bietet die Möglichkeit, im Histogramm durch Verschieben des Cursors Anpassungen in den Schwarzwerten, den Tiefen, der Belichtung, den Lichtern und den Weisswerten zu machen. Dabei sind die Veränderungen im Histogramm gleich sichtbar.
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Kontrast differenziert anpassen
Für die Kontrastanpassung gibt es zahllose Wege: Via Gradationskurve (S-Kurve), in ACR, mit der Anpassungsebene Helligkeit/Kontrast ... .
Der Weg über die Schwarzweiss-Anpassungsebene ist ungewohnt, aber flexibel und wirksam.
1. Schwarzweiss-Anpassungsebene wählen.
2. Mischmodus/Blend mode "Weiches Licht" wählen
3. Anpassen des Kontrastes über die Farbwähler in den Eigenschaften der Schwarzweiss-Anpassung oder mittels Deckkraft.

Die Mischmodi/blend modes habe ich lange schnöde beiseite gelassen, dabei sind sie so etwas von mächtig!
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Färben
Eine Schwarzweissfoto ganz oder teilweise einfärben, das geht mit künstlicher Intelligenz oder ganz von Hand.

Mit -> Filter -> neural filters und -> Färben aktiviert greift Photoshop zu künstlicher Intelligenz und macht einen Farbvorschlag.
Dieser kann mit Farbschiebern angepasst werden.
Und so entsteht aus dem s/w-Bild oben rechts die burgunderrot eingefärbte Limousine aus den 1920er Jahren in grünender Umgebung.
Aber auch von Hand lässt sich Farbe einbringen, auf s/w-Bilder, Farbbilder als Gestaltungselement und dies lokal via verschiedene Ebenen. Der Weg geht über die -> Anpassungsebene Farbfläche.
1. Neue Anpassungsebene Farbfläche, rot wählen.
2. Mischmodus/blend mode Farbe. Maskieren, was nicht rot werden soll (Pinselarbeit ...)
3. Neue Anpassungsebene Farbfläche, grün wählen.
4. Mischmodus Farbe, maskieren, was nicht grün werden soll (Maske kopieren und umkehren, mit Pinsel verfeinern...)
Zweifellos, die künstliche Intelligenz ist besser und vor allem schneller. Gleiches Resultat von Hand braucht endlose Geduld und Zeit, was hier tunlichst vermieden wurde.
Wo der Mischmodus Farbe bei einer Farbflächenebene z.B. aber sinnvoller eingesetzt werden kann, ist bei Farbbildern, deren Farben durch Überlagerung mit bestimmten Farben (und bestimmter Deckkraft) intensiviert/gestaltet werden sollen. Ausprobieren!.
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